Fernweh 2021 – wenn Reisen nicht möglich sind

Last Updated on 22. Dezember 2021 by Netreisetagebuch

Seit über einem Jahr bestimmt ein mikroskopisch winziges Teil das Leben sämtlicher Menschen auf der ganzen Welt: das COVID-19 und die daraus resultierende Pandemie. In Deutschland steht unser Leben seit dem ersten Lockdown im März 2020 quasi still und es ist leider nicht mehr so unbeschwert wie es vorher einmal war. In vielen Bereichen müssen wir Einschränkungen in Kauf nehmen. Und das betrifft leider auch das Reisen.

Blogparade ‚Fernweh 2021‘

Fernweh 2021
In die Ferne reisen ist zur Zeit leider nicht möglich

Sabine von ‚Ferngeweht‘ hat daher die Frage aufgeworfen, ob wir derzeit akut unter Fernweh leiden. Früher hätte ich darauf mit einem entschiedenen ‚Ja‘ geantwortet. Doch inzwischen fällt meine Antwort nicht mehr so eindeutig aus. Ich erzähle dir, wie sich das Gefühl Fernweh im Laufe des letzten Jahres verändert hat und was ich unternehme, um die Zeit zu überbrücken, bis Reisen endlich wieder möglich sein wird. Mit diesem Beitrag nehme ich außerdem an der Blogparade Fernweh 2021 von Sabine von Ferngeweht teil.

Bei einer Blogparade ruft ein Blogger seine Bloggerkolleg:innen auf, zu einem vorgegebenen Thema einen Artikel zu schreiben und auf ihrem jeweiligen Blog zu veröffentlichen. Anschließend werden alle Beiträge durch den Veranstalter der Blogparade in einem großen Artikel zusammengefasst.

Was bedeutet denn überhaupt Fernweh?

„Fernweh beschreibt die menschliche Sehnsucht, vertraute Verhältnisse zu verlassen und sich die weite Welt zu erschließen. Das Wort ‚Fernweh‘ steht im wörtlichen Gegensatz zu Heimweh, der Sehnsucht nach der Heimat.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Fernweh

Diese Definition findet man also bei Wikipedia. Soweit so gut. Aber ab wann gilt denn eigentlich Fernweh? Ab wieviel Metern ist denn fern? Klar, sind Fernreisen etwas ganz besonderes, da nicht jeder in den Genuss kommt, um den halben Erdball zu reisen. Und eventuell tritt man selber auch nicht allzu häufig eine Fernreise an. Dabei ist so eine Fernreise natürlich sehr spannend, weil man dabei eine absolut andere Kultur und Landschaft kennenlernt, als wir es hier in Europa gewohnt sind.

Für mich persönlich wird mein Fernweh aber schon mit jeglicher Reise befriedigt, die muss gar nicht mal so extrem fern sein. Hauptsache einfach mal weg von zu Hause. Denn schließlich gibt es auch schon um die Ecke herum andere Dinge zu entdecken, als in der üblich gewohnten Gegend. Fernweh bedeutet für mich die Sehnsucht, Neues zu erleben.

Darum unternehmen wir total gerne Städtereisen und erkunden dann die Sehenswürdigkeiten vor Ort oder lernen die geschichtlichen Hintergründe der jeweiligen Regionen kennen. Unsere letzten Städtereisen vor Corona waren zum Beispiel das charmante Utrecht in den Niederlanden oder das bezaubernde Leuven in Belgien. Und zur Weihnachtszeit 2019, also dem letzten unbeschwerten Weihnachten vor Corona, haben wir noch den Weihnachtsmarkt in Maastricht und den Christkindlesmarkt in Nürnberg besucht. Ach wie gerne würde ich wieder gemütlich in einem Straßencafé sitzen und einen Latte Macchiato trinken oder in einem kleinen Bistro sitzen und kulinarische Leckereien genießen.

Fernweh habe ich auch nach dem Meer. Barfuß am Strand entlang spazieren gehen und den Sand zwischen den Zehen spüren. Dabei das gleichmäßige Rauschen des Wassers hören und den Wellen zuschauen. Oder noch besser wäre natürlich, im Meer zu baden. Den lauen Sommerabend dann in einer Strandbar sitzend verbringen und beim Cocktailschlürfen den Sonnenuntergang beobachten.

Oder aber in den Bergen wandern gehen, oder andere Kulturen kennenlernen, oder… oder… Einfach mal wieder richtig viel Abwechslung ins eigene Leben bringen.

Fernweh nach Sri Lanka
Damals konnten wir noch unbeschwert nach Sri Lanka reisen

Wie hat sich das Gefühl im Laufe des letzten Jahres verändert?

Na ja, anfangs wurden wir ja alle ziemlich überrumpelt von der Situation. Die Ereignisse überschlugen sich ja förmlich. Und plötzlich stand das Leben im ersten Lockdown mehr oder weniger still. Da war das Nicht-verreisen-können, das kleinste Problem. Schließlich konnten wir uns ja noch nicht einmal mit Freunden treffen, das wäre uns eigentlich viel lieber gewesen.

Natürlich mussten auch wir all unsere gebuchten Reisen stornieren. Die lang geplante Rundreise entlang der USA-Ostküste konnte sehr zum Bedauern unserer Tochter nicht stattfinden. Ebenso wie einige kleinere Reisen. Das war zwar sehr enttäuschend, aber wir klammerten uns an die Hoffnung, dass das Reisen jetzt eben mal ‚vorübergehend‘ nicht geht. Dafür würden wir dann sehr bald alles nachholen. Tja, damals wussten wir es nicht besser, heute schon…

Aus vorübergehend wurde gefühlt dauerhaft. Eine USA-Reise scheint jedenfalls nach wie vor fernab jeder Möglichkeit zu sein. Aber der Mensch ist ja glücklicherweise ein Überlebenskünstler und gewöhnt sich an alles. Darum hat sich bei mir die Sehnsucht nach fernen Reisen mit der Zeit etwas abgeschwächt und ist nicht mehr ganz so schlimm, wie es noch am Anfang der Corona-Pandemie war. Ein echtes schmerzliches „Fernweh“ empfinde ich daher momentan gar nicht.

Was ich aber dennoch absolut vermisse, ist das Reisen überhaupt. Am liebsten würde ich einfach mal ausbrechen und einen Tapetenwechsel vornehmen. So würde ich zum Beispiel gerne eine neue Stadt besichtigen. Oder einfach mal ans Meer oder in die Berge fahren. Das darf dann auch sehr gerne innerhalb von Deutschland sein. Man wird ja genügsam. Außerdem gibt es ja unheimlich viele wunderschöne Reiseziele in Deutschland.

Fernweh 2021
Bei dem Anblick bekomme ich schon etwas Fernweh

Was mache ich, um die Zeit zu überbrücken, bis Reisen endlich wieder möglich sein wird?

Den Kopf in den Sand stecken? Abwarten und Tee trinken? Kommt überhaupt nicht in Frage!

Es gibt da draußen auch vor der eigenen Tür so viele tolle Ausflugsmöglichkeiten. Daher erkunden wir zur Zeit unsere eigene Region und entdecken immer wieder neue schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das historische Kettwig oder Linn mit der dazugehörigen Burg Linn. Im letzten Sommer konnten wir uns in Franken einige idyllische Städte anschauen, zum Beispiel die Fachwerkstadt Hilpoltstein, das barocke Bayreuth und das mittelalterliche Weißenburg.

Meistens machen wir das in Verbindung mit einer Wanderung. Überhaupt ist das Wandern – wie bei recht vielen inzwischen – zu unserem neuen Hobby geworden. Wusstest du, dass es so viele tolle Wanderwege in Deutschland gibt? Eine der schönsten Wanderrouten im Corona-Jahr war für uns der Birgeler Urwald oder die Route rund um Schloss Burg. Sogar an einer Staffelwanderung haben wir bereits teilgenommen und sind zum Tetraeder in Bottrop gewandert.

Oder wir unternehmen ausgedehnte Fahrradtouren. Dass die Museen dabei derzeit leider geschlossen sind und nicht besichtigt werden können, ist zwar sehr schade, aber wir merken sie uns dann einfach für die Zeit nach dem Lockdown. Ich habe mir wirklich eine Liste gemacht, auf der ich alle Dinge und Orte notiere, die ich nach Corona tun bzw. besuchen möchte. Diese Liste ist mittlerweile schon ganz schön lang geworden.

Doch bis es soweit ist, schwelge ich einfach in Erinnerung an unsere vergangenen Reisen, falls mich dann doch mal phasenweise das Fernweh plagt. Dabei helfen natürlich unsere vielen Fotoaufnahmen. Außerdem stöbere ich auf diversen Reiseblogs nach interessanten Reiseberichten und träume mich dann einfach weg. Und mit landestypischen Gerichten holen wir uns ein Stück Urlaub nach Hause.

„Die Gegenwart ist der Zustand zwischen der guten alten Zeit und der schöneren Zukunft.“

Zarko Petan

Und wie geht es nach Corona weiter?

Sobald Corona vorbei sein wird und das Reisen wieder möglich ist, wird mich ganz bestimmt wieder das Reisefieber packen. Dann werden mein Mann und ich sicherlich sofort unsere Koffer packen und verreisen. Wohin? Das ist eigentlich völlig egal. Hauptsache einfach mal wieder weg. Losfahren, die eigenen vier Wände verlassen, mal wieder etwas anderes sehen und die Freiheit genießen. Allein die Möglichkeit, mal wieder reisen zu können, ist doch schon die pure Freiheit zu erleben. Da draußen gibt es so viele Ziele, die uns anlocken würden.

Wir würden auf alle Fälle endlich mal wieder unsere Freunde in Paris, der Stadt der Liebe, besuchen. Dort waren wir das letzte Mal vor zwei Jahren, genau zu dem Zeitpunkt, als die Notre-Dame brannte. Ich hätte auch nichts dagegen, in Belgien köstliche Schokolade zu genießen. Reisen würde ich auch sehr gerne wieder nach Kroatien oder an den Gardasee, denn dort hat es uns damals sehr gut gefallen.

Außerdem möchte ich mir schon ganz lange mal Budapest anschauen und ausgiebig besichtigen. Ein Traum von mir wäre es auch, die Geysire in Island zu bewundern. Mein Mann und ich planten auch schon einmal eine Reise durch Kuba. Auf den Straßen von Kuba zu tanzen steht deswegen auch auf meiner Bucket List.

Und dann gibt es ja noch so viele weitere Reiseziele, die wir überhaupt noch nicht besichtigt haben. So sind wir beispielsweise noch nie in Afrika gewesen. Dabei gibt es dort bestimmt sehr viele aufregende Dinge zu sehen. Und da wir damals in Sri Lanka einen traumhaften Aufenthalt erleben durften, würden wir auch asiatische Reiseziele auf unsere To-Do-Liste setzen. Ach, es gibt so viele tolle Reiseziele, die wir noch erobern könnten, wenn es denn nur endlich wieder möglich wäre.

Fernweh
Nach Corona geht’s wieder in die Ferne…

Mein Fazit zum Fernweh 2021

Du hast vielleicht gemerkt, dass ich bei der Frage, ob ich Fernweh habe, ganz schön hin- und hergerissen bin und mich das Gefühl Fernweh zur Zeit nur phasenweise überfällt. Einerseits würde ich selbstverständlich sehr gerne wieder unbeschwert reisen. Andererseits ist mir bei aller Sehnsucht nach Reisen sehr wohl bewusst, dass es sich um ein reines Luxusproblem handelt. Denn es gibt auf der Welt ausreichend wichtigere Sorgen und die Gesundheit geht schließlich vor.

Daher werden wir in nächster Zeit weiter unsere Heimat näher erkunden und uns mit dem zufriedengeben, was uns unsere Heimat an schönen Ausflugszielen bietet. Denn glaub mir, das Gefühl Heimweh kommt bestimmt auch daher, dass es in der Heimat ebenfalls sehr schön sein kann.

Wie sieht es denn bei dir aus? Plagt dich das Fernweh und die Sehnsucht nach Reisen? Wohin würdest du als erstes verreisen, sobald es wieder möglich ist? Ich freue mich über deinen Kommentar!


Ich habe für dich noch ein paar Tipps für schöne Ausflugsziele in Deutschland:

Besuche doch mal das märchenhafte Schloss Drachenburg auf dem Drachenfels im Siebengebirge. Dort findet man sie noch: die Mythen und Sagen samt Drachen und ihrer Drachentöter.

Im Naturschutzgebiet Neandertal bei Mettmann kannst du auch wunderschöne Wanderungen unternehmen. Bei einem Rundgang um das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal werden dir außerdem nachgezüchtete Auerochsen, Tarpan-Pferde und Wisente begegnen. Ein abenteuerliches Erlebnis nicht nur für Kinder.

Du bist gerne mit dem Fahrrad unterwegs? Dann unternehme doch eine mehrtägige Radtour auf dem idyllischen Erft-Radweg.

Hamburg ist immer eine Reise wert. Abseits der typischen touristischen Highlights kannst du am Elbstrand von Hamburg-Altona entlang spazieren. 

Lerne beim Wandern die Geschichte von Gruiten im Bergischen Land kennen. Der Rundweg Grube 7 und Gruiten zeigt dir die Geschichte des Kalk-Steinbruchs in dieser Region auf und du kannst das malerische historische Gruiten-Dorf bewundern.


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2 Gedanken zu “Fernweh 2021 – wenn Reisen nicht möglich sind

  1. Vielen Dank für den schönen Beitrag zu meiner Blogparade! Tapetenwechsel ist genau das richtige Stichwort. Ich glaube, uns allen fällt so langsam die Decke auf den Kopf. Aber nützt ja nichts: Durchhalten lautet jetzt die Devise. Gut, dass Ihr es Euch auch zu Hause schön macht!

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