An der Niers entlang nach Wachtendonk wandern – idyllische Natur und historischer Ortskern

Unsere heutige Rundwanderung verschlägt uns an die Niers. Sie verläuft von der Quelle in Kuckum bei Erkelenz bis zur Mündung in die Maas in den Niederlanden. Wir werden an ihr entlang bis zum historischen Wachtendonk wandern und dabei nicht nur die idyllische Natur genießen, sondern auch den sehenswerten Ortskern von Wachtendonk besichtigen. Unterwegs gibt es viel zu entdecken und auf zahlreichen Infotafeln erfahren wir mehr über die Niers und die Kulturlandschaft.

Beschreibung des Wanderwegs

Die Wanderung verläuft von der Abtei Mariendonk, meist an der Niers entlang bis nach Wachtendonk und anschließend über Feldwege wieder zurück. Dabei wanderst du durch die Niersauen, auf asphaltierten Feldwegen, durch den Wald und auch durch den historischen Ortskern von Wachtendonk. Besondere technische oder körperliche Anforderungen bestehen nicht. Die Route ist familienfreundlich und kinderwagentauglich. Für eine Rast zwischendurch stehen dir ausreichend Bänke zur Verfügung. Außerdem bieten dir in Wachtendonk zahlreiche Cafés und Restaurants eine Einkehrmöglichkeit. Ebenso wie auf dem Weg zurück das Restaurant Fitscheshof.

Wachtendonk wandern
Wir wandern heute zum historischen Wachtendonk

Wie gelange ich nach Wachtendonk?

Wachtendonk liegt am Niederrhein im Kreis Kleve, etwa 14 km östlich von Venlo und 8 km nordwestlich von Kempen entfernt. Falls du direkt zu einer Besichtigungstour dieses historischen Orts aufbrechen möchtest, erreichst du ihn über die Autobahn A40 (Ausfahrt Wachtendonk). Dann in Richtung Wachtendonk/Straelen fahren und nach etwa 3 Minuten Autofahrt befindest du dich im Zentrum.

Wie gelange ich zur Abtei Mariendonk?

Anfahrt: Unsere heutige Wandertour startet an der Abtei Mariendonk. Sie liegt etwas südlich von Wachtendonk und ist ebenfalls über die Autobahn A40 (Ausfahrt Wachtendonk) erreichbar. Dann Richtung Kempen fahren.
Parken: Es gibt direkt an der Abtei Mariendonk einige Parkplätze.
Adresse für Navigationsgeräte: Niederfeld 11, 47929 Grefrath

Sehenswertes auf dem Rundwanderweg

Abtei Mariendonk

Unsere Rundwanderung startet direkt an der Abtei Mariendonk. Das Benediktinerinnenkloster wurde um 1900 gebaut. Die Schwestern bauten sich eine kleine Landwirtschaft auf und betrieben eine Stickerei und eine Hostienbäckerei. In der Abtei werden noch heute ein Kräuteraperitif und Kräuterbonbons unter dem Namen „Pulmonal“ hergestellt und verkauft. Diese findest du unter anderem auch im Abtei-Klosterladen, der an Werktagen von 9 -11 Uhr und von 15 -17 Uhr geöffnet ist.

Neersdommer Mühle und historische Grenze

Gleich um die Ecke laufen wir an der Neersdommer Mühle vorbei. Diese Wassermühle wurde bereits Mitte des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt und gehörte damals dem Herzog von Geldern. Heute schließt sich an die Mühle eine Hofanlage mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie Torbau an.

Ganz in der Nähe befindet sich ein Grenzstein, der die historische Landesgrenze von 1786 zwischen dem Herzogtum Geldern und dem Kurfürstentum Cölln (Köln) markiert. Die Infotafel, die den Verlauf der ehemaligen Grenzen und die damaligen Grafschaften aufzeigt, ist leider schon sehr verwittert. Dafür steht hier müden Wanderern eine Bank in der Sonne zur Verfügung. Doch da wir unsere Tour ja gerade erst begonnen haben, marschieren wir weiter und nähern uns der Niers.

Historische Grenze
Grenzstein mit Übersicht der historischen Grenzen

Auf dem Erlebnispfad an der Niers

Wir biegen vom Hauptweg ab und laufen nun auf dem Erlebnispfad am Ufer der Niers entlang. Mit Blick auf das Wasser, genießen wir die idyllische Strecke. Dabei können wir einige Kanufahrer beobachten, die auf der Niers entlang paddeln. Auch hier lädt ein Rastplatz mit Blick auf die Niers zum Verweilen ein. Unser Wanderweg führt uns durch den idyllischen Niersauenbereich. Unterwegs stoßen wir auf eine Aussichtsplattform.

Nun verlassen wir die Niers und marschieren weiter über Feldwege unter der A40 hindurch. Anschließend wandern wir an einer Kiesgrube und dem Roeselshof vorbei. Schon bald aber nähern wir uns wieder der Niers.

Niers
Blick von der Aussichtsplattform

Leuchtturm am Holleshof

Unser Wanderweg führt uns zurück zur Niers. Dort überqueren wir sie über eine Brücke und folgen ihr ein ganzes Stück. Auf der gegenüberliegenden Uferseite wird dir ein kleiner rot-weiß-gestreifter Leuchtturm auffallen. Er leuchtet nicht etwa den großen Kähnen den Weg, sondern markiert den Ausstiegspunkt für die Kanu- und Schlauchboottouren vom Holleshof. Dieser bietet im Sommer übrigens neben dem Bootsverleih auch einen Abenteuerspielplatz und ein Maislabyrinth für Kinder. Sonntags hast du zudem die Möglichkeit, in der sogenannten Paddeltankstelle einzukehren.

Holleshof, Schlecker Deich 2, 47669 Wachtendonk, www.holleshof.de

Leuchtturm Holleshof
Markantes Erkennungsmerkmal: der Leuchtturm vom Holleshof

Burgruine Wachtendonk

Die Wanderroute folgt weiterhin der Niers, diesmal auf dem Burgweg. In regelmäßigen Abständen informieren dich Hinweisschilder über die Niers und die Kulturlandschaft Wachtendonk-Süd. Der Weg führt an Pappeln und Kopfweiden vorbei.

Und dann entdecken wir den Namensgeber des Weges: Die Burgruine Wachtendonk. Sie wurde bereits 1326 als Besitztum der Herren von Wachtendonk urkundlich erwähnt. 1603 wurde die Burg Wachtendonk allerdings so stark beschädigt, dass heute nur noch zum Teil aufgemauerte Fundamentreste zu besichtigen sind. Für Kinder bilden sie einen wunderbaren Ort für ihr abenteuerliches Spiel.

Burg Wachtendonk
Die Kinder finden die Burgruine toll

Wachtendonk Sehenswürdigkeiten

Wir müssen nur noch ein kleines Stück bis zum historischen Ortskern von Wachtendonk wandern. Und dann können wir auch schon die unter Denkmalschutz stehende Ortschaft besichtigen. Über gepflasterte Straßen geht es vorbei an sehenswerten Gebäuden, wie zum Beispiel dem Pulverturm. Als Teil der Festungsanlage wurde in ihm Schießpulver aufbewahrt. Heute beherbergt er ein Restaurant mit Biergarten.

Auch das Herrenhaus der ehemaligen Seidenweberei ist ein echter Hingucker, ebenso wie die St.-Michaels-Kirche und das ehemalige Nonnenkloster ”Thal Josaphat”. In dem gelben Gebäude sind heute die Kath. Öffentliche Bücherei, ein Bürgersaal und ein Trauzimmer untergebracht.

Pulverturm Wachtendonk
Einst Lager für Schießpulver, heute Restaurant
Seidenweberei Wachtendonk
Die ehemalige Seidenweberei

Gleich gegenüber des historischen Rathauses findest du eines der ältesten Häuser Wachtendonks: das Haus Püllen aus dem Jahr 1634. Es beherbergt nicht nur die Tourist Information, sondern auch das Naturparkzentrum Wachtendonk.

Vorbei geht es am Stadtgraben von Wachtendonk. An ihm befindet sich die Lohmühle, eine ehemalige Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert, die für die Gerbereien tätig war. Interessant ist auch der Prinzenhof, der 1620 nach der Zerstörung der Burg errichtet wurde. Der Prinzenhof, auch Haus Wachtendonk genannt, war damals eine größere Anlage.

Haus Püllen
Haus Püllen: Tourist-Information und Naturparkzentrum
Rathaus Wachtendonk
Das Rathaus von Wachtendonk

Ob nun kleine Backsteinhäuser mit bunt verzierten Fensterläden oder Fassaden mit Treppengiebeln und einem schwarzen Adler: du wirst lauter hübsche Häuser entdecken. Schau dich in aller Ruhe um oder gönne dir in einem der Cafés eine Pause, bevor du deine Wanderung weiter fortsetzt.

Rittergut Haus Langenfeld

Nachdem wir das hübsche Wachtendonk ausgiebig besichtigt haben, setzen wir unsere Wandertour fort. Stadtauswärts führt uns eine Lindenallee an der Laerheide entlang. Auch an einer kleinen Kapelle kommen wir vorbei. Und dann entdecken wir das recht versteckte Haus Langenfeld. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Rittergut der Grafen von Spee aus dem 14. Jahrhundert. Da es sich im Privatbesitz befindet, bleibt uns nur, das Anwesen über den umlaufenden Graben hinweg ausgiebig zu bewundern.

Haus Langenfeld
Hübsches Anwesen des ehemaligen Ritterguts Haus Langenfeld

Fitscheshof und historisches Wehr

Nach diesem Abstecher marschieren wir nun ein kleines Stück an der Nette entlang. Dann geht es wieder unter der A40 hindurch und vorbei an Feldern. Dabei kommen wir auch am Fitscheshof vorbei. In diesem Restaurant mit angeschlossenem Café und Biergarten, hast du eine weitere Einkehrmöglichkeit und kannst eine Rast mit gut bürgerlichen Speisen oder selbstgebackenem Kuchen einlegen. Für Kinder gibt es sogar einen eigenen kleinen Spielplatz.

Unsere Rundwanderung führt uns weiter über die Felder und ein letztes Mal über die Niers. Dort befindet sich noch eine historische Wehranlage, die den Wasserstand der Niers regulierte. Und dann gelangen wir auch schon wieder zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung.

Niers wandern
Über Feldwege geht es zurück zum Ausgangspunkt

Weitere Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung

Kempen: Nur rund 9 km von Wachtendonk entfernt liegt das Örtchen Kempen. Es besitzt einen sehr schnuckeligen Innenstadtkern mit vielen inhabergeführten Geschäften sowie Cafés und Restaurants. Auf einem Rundgang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckst du die Sehenswürdigkeiten von Kempen und kannst die hübschen Altbauten bewundern.

Galgenvenn: Wachtendonk ist nördliches Eingangstor zum Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Dort gibt es viele wundervolle Wandermöglichkeiten. Eine davon ist der Premium-Wanderweg Galgenvenn, der durch die Heidelandschaft des Grenzwaldes zu den Niederlanden verläuft.

Nette Seen: Bei Nettetal hast du die Möglichkeit, eine einfache Wanderung zu unternehmen. Der Premium-Wanderweg Nette Seen verläuft am Wasser entlang, an Wiesen vorbei und durch Wald. Naturliebhaber können auf der Wanderstrecke seltene Vogelarten, Pflanzen und Kräuter besichtigen. Mit seinen vielen Wasseraussichten versprüht er geradezu Urlaubsfeeling.

Hülser Berg: Bei einer Wanderung rund um den Hülser Berg in Krefeld läufst du durch den ehemals sumpfigen Hülser Bruch, erklimmst den Hülser Berg und erreichst die Schluff Bahn. Dabei kannst du viele interessante Dinge entdecken und so manche Überraschung erleben.

Burg Linn: In Krefeld befindet sich eine der ältesten und besterhaltenen Burganlagen des Niederrheins: die Burg Linn. Mit ihrem schön angelegten Schlossgarten ist die über 900 Jahre alte Wasserburg ein wundervolles Ausflugsziel in NRW. Vor den Toren der beeindrucken Burg liegt der historische Ortskern Krefeld-Linn, das durch seine mittelalterlichen Gebäude zu einem Stadtrundgang einlädt.

Niers paddeln
Die Niers bietet viele Ausflugsmöglichkeiten

Mein Fazit zur Wanderung an der Niers

Entlang der Niers wandern ist eine schöne Möglichkeit, um sich in der Natur und einer landwirtschaftlich geprägten Gegend zu erholen. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich, es gibt viel zu entdecken. Sie ist dabei absolut kinderwagentauglich und daher familienfreundlich. Wem unsere Wanderstrecke zu lang ist, der kann sie durchaus einkürzen. Unsere Wanderroute ist so gestaltet, dass man auf der Hälfte der Strecke in Wachtendonk ankommt. Dort kann man dann während der Besichtigung des hübschen Ortes ruhigen Gewissens eine Pause in einem der Cafés einlegen, bevor es wieder zurückgeht.

Wie hat dir die Wanderung an der Niers bis nach Wachtendonk gefallen? Welche weiteren Wanderrouten an der Niers kannst du empfehlen? Bist du bereits einmal auf der Niers gepaddelt? Teile mir doch unten in den Kommentaren deine Erfahrungen und Empfehlungen mit. Ich würde mich sehr über dein Feedback freuen.

Info
Länge: Unsere Wanderroute ist etwa 12,7 km lang und dauert ungefähr 2,5 Stunden reine Gehzeit.
Höhenmeter: Der Weg besitzt circa 20 Höhenmeter.
Schwierigkeit: einfach
Wenn du auch gerne einmal an der Nies nach Wachtendonk wandern möchtest, kannst du dir unsere Route wie immer auf www.komoot.de genauer anschauen und herunterladen.

(Erwandert im Juni 2021)

Du suchst nach weiteren tollen Ausflugstipps?

Wenn du Altstädte mit Fachwerkhäusern genauso sehr liebst wie ich, dann wird dir die Altstadt von Hattingen sicherlich gefallen. Fast 150 mittelalterliche Gebäude gibt es in Hattingen zu bewundern. Ich zeige dir, welche der Hattingen Sehenswürdigkeiten du unbedingt gesehen haben solltest und erkläre dir, was Frau Holle mit der ehemaligen Tuchmacherstadt zu tun hat. Erfahre außerdem, warum der Kirchturm schief ist, woher das Bügeleisenhaus seine Bezeichnung hat und was es mit dem Spruch „Darauf trinken wir einen!“ auf sich hat.

Wer ein märchenhaftes Schloss in NRW besichtigen möchte, sollte sich nach Königswinter ins Siebengebirge begeben. Hier thront hoch oben auf dem Drachenfels das Schloss Drachenburg. Der Name verspricht Programm. Und tatsächlich können wir uns beim Anblick dieses (eigentlich recht jungen) Schlosses eine Zeit, in der es Mythen und Drachen à la Disney gibt, sehr gut vorstellen.

In unserem Nachbarland, den Niederlanden, findest du Utrecht, eine Stadt mit viel Flair. Grachten verlaufen mitten durch die Altstadt, überall sind die typischen holländischen Häuserfassaden zu sehen und dazu die offene freundliche Art der Niederländer. Utrecht ist meiner Meinung nach eine sehr gute Alternative zu Amsterdam.

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