Mami-Wellness in Bad Wildungen

Last Updated on 10. Oktober 2021 by Netreisetagebuch

Es war wieder soweit. Eine erneute Mami-Auszeit für Angelman-Mütter stand an. Diesmal war für uns ein Wellness-Hotel in Bad Wildungen in NRW für ein komplettes Wochenende reserviert. Insgesamt 20 Mütter von Angelman-Kindern unterschiedlichen Alters reisten im Verlaufe des Freitags aus ganz Deutschland an. Meine erste Mami-Auszeit könnt ihr hier nachlesen.

Ankunft in Bad Wildungen am Freitag

Unsere Fahrgemeinschaft kam gegen Mittag im Hotel an. Dort begegneten uns bereits einige unserer Mütter in weiße Bademäntel gehüllt, denn sie waren schon auf dem Weg in die Sauna. Ich machte mich jedoch bei dem herrlichen Sonnenschein mit zwei weiteren Mamis auf den Weg in die Altstadt, ebenso wie manch andere unserer großen Truppe. Andere steckten noch auf dem Weg nach Bad Wildungen im Verkehr fest oder bummelten mit der örtlichen Bahn durch die Weiten der Landschaft, da ihr ICE ausgefallen war.

Ehemaliges Kurhotel Fürstenhof
Ehemaliges Kurhotel Fürstenhof

Altstadt mit sehr vielen Fachwerkhäusern

Bad Wildungen ist ein Heilbäderzentrum im Waldecker Land. Ansässig sind hier diverse Fachkliniken. Eine davon befindet sich im Fürstenhof, einem ehemaligen imposanten Kurhotel aus dem Jahre 1902. Die sehr gut erhaltene Altstadt besteht aus vielen Fachwerkgebäuden, mit teils windschiefen Wänden. Dieser Kurort besitzt viele kleine Geschäfte und Cafés.
So manch eine Mutter von uns kam auch mit vollen Einkaufstaschen zurück.

Auf unserem Rundgang durch die Fußgängerzone kamen wir am alten Marktplatz sowie dem Rathaus vorbei. Gleich hinter dem Rathaus steht die Stadtkirche, dessen hohen Kirchturm wir schon von weitem sahen. Warum diese evangelische Kirche einfach nur den schlichten Namen Stadtkirche trägt, erschließt sich mir nicht. Und so setzten wir unsere Erkundungstour durch die vielen Gassen und Seitenstraßen fort. Ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Roter Hahn“ erweckte meine Neugierde. Daher folgten wir der kleinen Gasse und gelangten an einen ehemaligen Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert, der als Gefängnis diente. Hier fanden Hinrichtungen durch Erhängen statt, wenn die rote Fahne (die Blutfahne) wehte.

Immer wieder entdeckten wir in der Stadt Kunstwerke, die am Wegesrand oder auf Plätzen angebracht sind. Auffällig ist auf der Brunnenstraße auch ein großer Brunnen mit vielen stehenden nackten Personen. Der Name dieses Brunnens scheint Programm zu sein: es handelt sich um den Kurschattenbrunnen.

Kurschattenbrunnen
Kurschattenbrunnen
Rathaus von Bad Wildungen
Rathaus von Bad Wildungen

Den 1. Tag ausklingen lassen

Bis abends waren auch die letzten Nachzügler eingetroffen. Unser Wellness-Wochenende konnte also spätestens jetzt für alle gemeinsam beginnen und jede von uns freute sich über diese Auszeit vom Alltag. Und so versammelten sich dann alle gemeinsam zum Abendessen im Hotelrestaurant. Nun wurde nicht nur nach Herzenslust das Buffet getestet, sondern es fanden auch ausgiebige Gespräche statt. Dabei waren die Gesprächsthemen kunterbunt und querbeet. Jede der Frauen hatte etwas interessantes zu erzählen.

Nach dem Essen ließen wir den Tag an der Hotelbar ausklingen. Während dort die meisten Frauen ihre Gespräche fortsetzten, nutzen einige von uns die Gelegenheit, ihr Können am Billardtisch unter Beweis zu stellen. Insgesamt hatten alle sehr viel Spaß, denn es wurde extrem viel gelacht. Zur Billard-Runde gesellten sich dann zwei ältere Herren, die uns so manchen „Experten“-Tipp gaben, ob wir wollten oder nicht. Mehr als einmal wurden wir über die Turnierregeln aufgeklärt. Wobei ich mir dann immer dachte: „Unser Spiel – unsere Regeln“. Aber unserer guten und ausgelassenen Stimmung konnte das zu diesem Zeitpunkt nichts mehr anhaben.

Cocktails am Abend
Cocktails am Abend

Den Samstag in vollen Zügen genossen

Da der gestrige Abend doch etwas später wurde, war der verabredete Frühstückstermin um 9 h etwas sportlich angesetzt. Aber kaum im Frühstücksraum angekommen, trafen wir überraschend viele unserer Mütter-Truppe an. Wahrscheinlich sind sie aus ihrem Alltag so wenig Schlaf gewöhnt, dass sie das lange Ausschlafen bereits verlernt haben.
Nach dem ausgiebigen Frühstück, bei dem sehr viele Gesprächsthemen auf den Tisch kamen, war der Vormittag schon so gut wie vorbei. Wo war denn nur die Zeit geblieben?

Da auch heute das Wetter wieder recht schön war, unternahmen wir erst einmal wieder einen ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt von Bad Wildungen. Dabei inspizierten wir auch die Geschäfte von innen und meine beiden Begleiterinnen ergatterten den ein oder anderen Artikel. Unterwegs trafen wir immer wieder auf andere Angel-Mamis, die ebenfalls den Stadtkern erkundeten.

Heute fiel uns bei den Häusern auf, dass jedes der Fachwerkhäuser Inschriften enthält. Es wird jeweils der Erbauer des Hauses nebst Ehegattin sowie das Baujahr genannt.

Inschriften auf den Häusern
Inschriften auf den Häusern

Unser Wellness Programm: Sauna, Baden, Massage

Am frühen Nachmittag kehrten wir schließlich zum Hotel zurück, um uns nach einem kleinen Imbiss im Wellness-Bereich des Hotels zu entspannen. Eingehüllt im hoteleigenen Bademantel sowie ausgestattet mit der Wellness-Tasche des Hotels, in der sich große Saunatücher befanden, ging es zur Saunalandschaft. Es handelte sich hierbei eher um einen, sagen wir mal, familiären Saunabereich mit drei kleinen Saunakabinen, die recht schnell gefüllt waren. Dafür war einer der Ruheräume sehr nett mit Hängeschaukeln eingerichtet. Den beschlagnahmten wir dann auch sofort. Dort konnten wir bei dahinplätschernder Musik entspannen, lesen, unseren Gedanken nachhängen oder ein wenig dösen bzw. schlafen.

Etwas exklusiver hatten sich zwei Angel-Muttis eingerichtet. Sie hatten sich in der Innenstadt von Bad Wildungen Entspannungsmasken für die Augen besorgt. Diese auf den Augen aufgesetzt und in Bademäntel gehüllt, schaukelten sie vor sich hin, während sie sich ein Gläschen Sekt gönnten. Sprich: sie ließen es sich einfach gut gehen.Andere von uns durften sich bei einer Nacken- oder Rückenmassage entspannen. Ansonsten wurde natürlich in der Sauna ordentlich geschwitzt oder im Pool geschwommen. Und zwar drinnen, aber auch draußen gingen einige mutige baden.

Aber nicht alle von uns nutzten ihre freie Zeit, um sich in der Sauna zu entspannen. Manche bewegten sich lieber an der frischen Luft und spazierten z.B. durch den nahegelegenen Kurpark oder marschierten bis zum Schloss Friedrichstein. Jede von uns hatte an diesem Wochenende die Gelegenheit, genau das zu tun, wonach es ihr beliebte.

Wellness-Oase in Bad Wildungen
Wellness-Oase in Bad Wildungen

Orkan Sabine sorgte für leichte Unruhe

Den ganzen Tag war es während unserer Auszeit schon unterschwellig Thema: die angekündigte Unwetterwarnung vor dem Sturmtief „Sabine“. Im Laufe des Tages erreichten uns aber immer mehr Mitteilungen über den bevorstehenden Orkan, so dass vermehrt darüber gesprochen wurde. Zum einen einigten wir uns immer mehr darauf, am morgigen Sonntag die Heimreise zeitig anzutreten, um nicht in den Sturm zu geraten. Und zum anderen überlegten viele Mütter, ob sie ihre Kinder am Montag überhaupt in die Schule schicken konnten. Besonders die berufstätigen Mütter planten bereits für den Fall, dass keine Betreuung stattfinden würde. Dabei mussten wir sehr aufpassen, dass wir nicht die Ruhe der anderen Saunagäste störten.

Der Abend stand im Zeichen des Glücks

Zum Abendessen verteilte Jenny mit „y“ an alle Mütter Glückskekse. Die Weisheiten trafen zwar nicht immer so recht zu, aber dennoch war es eine sehr nette Idee und sie sorgten für manchen Lacher unter den Frauen. Nach dem Essen packte dann einige der Mütter der Spieltrieb. Daher besuchten sie die hoteleigene Spielbank, um mit einem geringen Einsatz ihr Glück zu versuchen. Vielleicht hatten sie ja eine entsprechende Botschaft in ihrem Glückskeks vorgefunden?

Glückskeks-Botschaften beim Abendessen
Glückskeks-Botschaften beim Abendessen

Doch leider hatten sie nicht allzu großes Glück und der erhoffte Gewinn blieb aus. Aber wie heißt es doch so schön? Pech im Spiel, Glück in der Liebe.

Also kehrten sie zwar nicht mit einem Sack voll Geld zurück, dafür aber mit einer guten Story. Sie wurden Zeugen, wie ein junger Mann 50.000,- EUR am Spielautomaten gewann und die vielen Geldscheine tatsächlich in einem Jutesack verpackte, um direkt weiter zu spielen. Dieses Erlebnis brachte sie so durcheinander, dass sie sich beim anschließenden Billardspiel überhaupt nicht mehr konzentrieren konnten. Ich glaube, sie träumten noch nachts von dem vielen schönen Geld.

Und so endete der heutige Tag nach einem Absacker an der Hotelbar etwas früher als gestern, denn alle waren vom Nichtstun ziemlich groggy. Klingt vielleicht verrückt, aber das ist tatsächlich möglich.

Am Sonntag endete unsere Auszeit

Am Sonntag wurde noch ein letztes Mal gemeinsam gefrühstückt und dieses Welllness-Wochenende Revue passieren gelassen. Telefonnummern und e-Mail-Adressen wurden ausgetauscht und Verabredungen getroffen, bevor sich dann schließlich nach und nach die Mütter verabschiedeten und auf den Heimweg machten. Alle waren sich einig, dass es ein gelungenes Wochenende war und diese Auszeit mit Gleichgesinnten immer wieder eine wertvolle Erfahrung ist.

Fachwerkhäuser in Bad Wildungen
Fachwerkhäuser in Bad Wildungen

(Tiefenentspannt im Februar 2020)

Kleine Anmerkung am Rande:
Zu diesem Zeitpunkt hatte noch niemand von uns auch nur erahnt, dass dies unsere vorerst letzte entspannte Reise sein sollte. Denn kurze Zeit später erwischte uns alle die Corona-Pandemie eiskalt und Kurztrips dieser Art waren erst einmal tabu. Umso dankbarer sind alle teilnehmenden Mütter über dieses fantastische und erholsame Wochenende.
Meine Glückskeksbotschaft „Du wirst bald sehr schöne Reiseerlebnisse haben“ wirkt rückblickend schon fast wie ein schlechter Witz.


Wie hat dir meine Mami-Auszeit gefallen? Wie sehen deine Auszeiten vom Alltag aus? Nutzt du ebenfalls ein Wellness-Wochenende zum Entspannen? Oder hast einen ganz anderen Tipp? Ich freue mich auf dein Feedback. Bitte hinterlasse doch unten einen Kommentar. Vielen Dank.


Falls du deine Auszeit lieber mit Bewegung verbringst: Wie wäre es dann mit einer Wanderung durch den Birgeler Urwald?
Oder einer mehrtägigen Fahrradtour, z.B. auf dem Erft-Radweg?

Reisen mit Kindern ist bekanntlich je nach Alter mit mehr oder weniger viel Aufwand verbunden. Bei Reisen mit behindertem Kind stellen sich einem allerdings ganz andere Herausforderungen. Mitunter ein Grund für diese Mami-Auszeit.

Zeitreise gefällig? In der reizenden Stadt Lauf an der Pegnitz kannst du nicht nur viele historische Sehenswürdigkeiten bewundern, sondern auch im interessanten Industriemuseum Lauf in die Vergangenheit reisen.

Damit du stets gut an deinem Reiseziel ankommst, habe ich für dich 10 Tipps für eine entspannte Autofahrt.


Du möchtest zukünftig keinen Beitrag mehr verpassen? Dann abonniere den Blog und du wirst per E-Mail benachrichtigt, sobald ein neuer Beitrag online ist!


Loading


Schicke diesen Beitrag auf Reisen, indem du ihn teilst:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert