Last Updated on 21. September 2022 by Annette
Es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal. Nun ist es also soweit: Ich nehme das erste Mal an einer Fotoparade teil. Michael von „Erkunde die Welt“ hat zur Fotoparade 2020 aufgerufen. Normalerweise werden bestimmte Kategorien bzw. Themen vorgegeben. Doch da das Jahr 2020 alles andere als normal ablief, gibt es diesmal lediglich die Vorgabe, mindestens 6 Bilder aus 2020 zu zeigen, die mir wichtig sind oder mein Jahr dokumentieren und daraus einen schönen Beitrag zu gestalten.
Die Fotoparade 2020 gerade trotz Corona
Tja, Pläne und Träume für 2020 hatten wir sehr viele. Eine Menge Reisen und Ausflüge waren geplant und teilweise auch schon gebucht. Das Highlight dieses Jahr sollte eine Rundreise an der USA-Ostküste in den Sommerferien werden. Darauf hatte sich vor allem unsere Tochter extrem gefreut. Wochenlang haben wir die Route ausgearbeitet und sämtliche Flüge, Mietwagen und Unterkünfte gebucht.
Außerdem wollte mein Mann im August an der ‚Prudential 100‘ in London teilnehmen. Ich hätte ihn begleitet und angefeuert. Zudem stand im Mai eine zweitägige Fahrradtour mit Freunden auf dem Ruhrtalradweg an. Auch wollte sich mein Mann im Mai seinen Traum von einer Alpenüberquerung bis zum Gardasee mit dem Mountainbike erfüllen. Mein Plan war es, nach Quedlinburg zu fahren und die schönen Fachwerkhäuser zu besichtigen.
Doch dann holte uns die Corona-Pandemie ein und die Ereignisse überstürzten sich auf einmal. Täglich gab es neue Verhaltensregeln und Verbote, bis hin zum Lockdown im März. Und somit platzten wie bei den meisten unsere ganzen Vorhaben. Reisen war je nach Urlaubsziel nicht mehr so ohne weiteres möglich oder nur mit erheblichen Einschränkungen. Wir mussten alle unsere Reisen stornieren. Lohnt es sich da also überhaupt, an der Fotoparade 2020 teilzunehmen?
Aber wie hatte Michael es so schön ausgedrückt? „Die Fotoparade findet in 2020 gerade trotz Corona statt.“ Und so habe ich mal mein Fotoarchiv durchforstet und festgestellt, dass sich trotz des gefühlten Stillstandes durch die Corona-Pandemie, unser Leben doch weiter gedreht hat und wir auch in 2020 eine Menge erlebt haben. Aber sieh selbst:
Miniatur-Wunderland in Hamburg
Im Januar mussten wir für ein ärztliches Konsil mit unserem Sohn nach Hamburg. Den Aufenthalt dort haben wir genutzt, um mit ihm das Miniatur-Wunderland zu besuchen. Als Tochter eines Vaters, der sich jahrelang mit Modelleisenbahnen beschäftigt hatte, dachte ich, dass es für mich sicherlich nicht so interessant werden wird. Immerhin hatte ich das ja zu Hause schon zu Hauf‘ gesehen. Aber die Dimensionen in diesem Museum beeindruckten mich dann doch. Schließlich handelt es sich ja auch um die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Stundenlang haben wir im Miniatur-Wunderland verbracht und entdeckten immer wieder lustige und skurrile Szenen, die mit viel Liebe aufgebaut wurden. Es hatte ein bisschen was von einem Wimmelbuch.
Mami-Auszeit in Bad Wildungen
Im Februar war die Welt – zumindest in Deutschland – noch in Ordnung. Also nahm ich mit 20 Müttern an einem Wellness-Wochenende in Bad Wildungen teil. Unbeschwert besichtigten wir die von Fachwerkhäusern geprägte Stadt und genossen unser Wellness-Programm in vollen Zügen. Das einzige, das an dem Wochenende zur Besorgnis führte, war der sich zusammenbrauende Orkan Sabine. Beim Abendessen gab es für jede Mami einen Glückskeks. Die Botschaft „Du wirst bald sehr schöne Reiseerlebnisse haben“ wirkt rückblickend fast schon wie ein schlechter Witz.
Symbolträchtig für 2020: der Mund-Nasen-Schutz
Wenn ich in ein paar Jahren gefragt werde, an was ich mich von 2020 erinnern kann, dann ist es wahrscheinlich dieses Bild, das ich als erstes im Kopf haben werde. Der sogenannte Mund-Nasen-Schutz ist für mich das bezeichnendste Symbol für das Jahr 2020.
Es bestand in vielen Situationen eine Maskenpflicht, zum Beispiel beim Einkaufen oder bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Doch Mundschutzmasken käuflich zu erwerben, war schier unmöglich geworden. Also kramte ich unsere Nähmaschine aus dem Keller und sammelte all unsere Stoffreste zusammen. Dann machte ich mich daran, wie so viele andere wohl auch, in die heimische Maskenproduktion einzusteigen. Als reine Hobbynäherin hat es einige Anläufe gedauert, bis ich schließlich den richtigen Schnitt und die für uns angenehmste Passform gefunden habe.
Corona? Dann raus in die Natur
Und dann schien das Leben plötzlich still zu stehen, als der Lockdown ausgerufen wurde. Was also tun, wenn man weder verreisen kann, noch sich mit Freunden treffen darf und Kinos, Theater und Museen geschlossen sind? Richtig, das herrliche Frühlingswetter nutzen und die wundervolle Gegend in Heimatnähe erkunden. Und so haben wir die ein oder andere Wanderung unternommen, z.B. zur Grube 7 oder durch den Birgeler Urwald, bei der wir dieses gigantische Insektenhotel entdeckten. Oder wir haben diverse Fahrradausflüge unternommen.
Ausflugsziel Schloss Drachenburg
Ein weiteres Highlight war ein Tagesausflug zum Drachenfels in Königswinter. Hier steht das imposante Schloss Drachenburg, das wir dank Corona, mit nur wenigen anderen Besuchern in Ruhe besichtigen konnten. Zum Schloss hinauf gekommen sind wir mit der historischen Drachenfelsbahn. Solltest du mal in der Nähe sein, kann ich dir einen Ausflug zum Schloss Drachenburg nur empfehlen.
Ausflüge ins Nürnberger Umland
Im Juli stand eigentlich unsere USA-Reise an. Wie schon erwähnt, mussten wir sie aber wegen der anhaltenden Reisebeschränkungen absagen. Was nun stattdessen tun? Zum Glück besitzt Deutschland ebenfalls viele tolle Urlaubsziele. Wir entschieden uns spontan, Ausflüge ins Nürnberger Umland zu unternehmen. So besichtigten wir unter anderem das barocke Bayreuth, die Welterbe-Stadt Bamberg, das mittelalterliche Weißenburg, die Universitätsstadt Eichstätt, die Fachwerkstadt Hilpoltstein und das Schloss Ellingen. Die Pandemie übte einen positiven Effekt aus: Die Sehenswürdigkeiten waren kein bisschen überlaufen und wir konnten jedes Museum fast alleine besichtigen.
Außerdem habe wir unsere USA-Reise einfach virtuell unternommen. Was wir da alles erlebt haben/hätten, kannst du im Beitrag Virtueller USA Ostküste Roadtrip 2020 erfahren.
Unfreiwilliger Aufenthalt in Hamburg
Der August war ein sehr spezieller Monat für uns. Der geplante Krankenhausaufenthalt unseres Sohnes sollte unerwartet länger dauern. Ausgerechnet bei Temperaturen um die 30 Grad und mit Besuchseinschränkungen aufgrund von Corona wochenlang in Hamburg im Krankenhaus zu hocken, war schon sehr nervenaufreibend. Und zwar für die gesamte Familie. Doch es ergab sich für mich die Gelegenheit, mal aus dem Krankenhausalltag auszubrechen und am Elbstrand von Altona entlang zu spazieren. Dort habe ich dann unter anderem Hamburgs ältesten Einwanderer entdeckt.
Den Spätsommer ausnutzen
Nach dem langen Krankenhausaufenthalt haben wir noch die letzten schönen Tage des Spätsommers genutzt. So haben wir uns zum Beispiel erneut einen Premium-Wanderung ausgesucht. Dieser verlief entlang der Nette Seen im Naturpark Schwalm-Nette. Bei solchen Wanderungen lassen sich wunderbar alle Sorgen und der Alltagsstress vergessen. Es hat für mich daher einen unglaublichen Erholungseffekt.
Dies war nun also im Großen und Ganzen unser Jahr 2020. Auch wenn 2020 wirklich absolut schräg verlaufen ist, so haben wir doch allem Corona zum Trotz viele wunderbare Momente erlebt. Man muss das Leben eben nehmen, wie es ist.
Alle weiteren Beiträge zur Fotoparade 2020 findest Du übrigens hier auf erkundediewelt.de.
Jetzt du! Wie hat dir meine Fotoparade 2020 gefallen? Wie ist dein Jahr 2020 verlaufen? Welche Pläne musstest du aufgeben? Welche Erlebnisse hattest du trotz Corona? Ich freue mich über deine Meinung. Bitte hinterlasse doch dein Feedback unten als Kommentar. Vielen Dank.
Leider fielen in 2020 für uns Kurztrips und Ausflüge wie zum Beispiel nach Utrecht in den Niederlanden oder nach Leuven in Belgien aus. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.
Daher werden wir vorerst weiterhin in Deutschland viele Ausflüge unternehmen. So machen wir uns zum Beispiel bei einer Wanderung rund um Alt-Kaster auf die Jagd nach einem Werwolf.
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Das mit den stornierten Reisen hat uns dieses Jahr auch mehrfach getroffen.
Dafür haben wir den Norden Deutschlands mit unseren Kids erkundet, auch Hamburg. Ich hoffe, Deinem Sohn geht es wieder gut?
Liebe Grüße von Sanne
Hallo Sanne,
ich glaube, wir waren sogar zur selben Zeit in Hamburg.
Ja, meinem Sohn geht’s ganz gut, vielen Dank.
Liebe Grüße
Annette
Haha, diese Glückskeks-Botschaft ist ja der Hammer!
Aber schön, dass ihr trotz der ganzen geplatzten Reisen einige schöne Momente sammeln konntet. Vermutlich haben viele Menschen dieses Jahr ihre Heimat neu entdeckt. Uns ging es genau so.
Liebe Grüße
Gina und Marcus
Als ich den Glückskeks öffnete, dachte ich noch: „Das trifft ja haargenau auf mich zu.“ Tja, war wohl nix…
Aber zum Glück ist es ja in Deutschland auch wunderschön.
Liebe Grüße
Annette
Da sind ja trotz Corona einige wunderschöne Ausflugsziele zusammen gekommen. Die Drachenburg finde ich echt toll! Hoffentlich geht es Deinem Sohn wieder gut! Alles Liebe aus Wien, Gudrun
Vielen Dank, unserem Sohn geht’s ganz gut. Ich war selbst überrascht, was wir trotz stornierter Urlaubsreisen noch alles erlebt haben.
Liebe Grüße
Annette
Schöne Bilder! Ja das Jahr hat wohl zu so einigen Reiseplanänderungen geführt.
Lg Ina
Das stimmt, davon waren ja so ziemlich alle betroffen. Und eigentlich ist es ja auch Jammern auf hohem Niveau, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, zu verreisen.
Viele Grüße
Annette
Unser Coronajahr verlief auch ganz anders… im März hätten wir den 100. Geburtstag der Oma meines Mannes gefeiert in Texas. Wir hatten immer noch die Hoffnung auf August. Leider ging das auch nicht. Aber wir haben viele Ausflüge in der Umgebung gemacht und waren drei Wochen in Frankreich.
Wow, 100. Geburtstag. Das ist ja furchtbar schade, dass das nicht geklappt hat. Aber wenigstens hattet ihr eine schöne Zeit in Frankreich.
Viele Grüße
Annette