Last Updated on 23. September 2024 by Annette
Rundfahrt mit dem Rennrad: Torbole – Monte Velo – Rovereto – Mori – Torbole
Diese Gardasee Fahrradtour ist die erste meiner drei Fahrradtouren, die ich am Gardasee sportlich angegangen bin.
Schatz, pack die Fahrräder ein
Der Gardasee war für mich schon früher regelmäßiges Ziel für Urlaube und Wochenenden. Als Bayer liegt er ja quasi vor der Tür und einen besseren Spielplatz für Windsurfen und Radfahren kann man sich kaum vorstellen. Nachdem ich in den 80ern mit dem Windsurfen angefangen hatte und immer wieder mal nach Malcesine und Torbole gefahren bin, um Ora und Vento zu fröhnen, kam dann Anfang der 90er das MTB (Mountainbike) dazu. Im Rückblick – ohne Federung und mit Cantis, HILFE wie sind wir da den Berg runter gekommen?
Als unsere Freunde und meine Frau dann angefangen haben, den Urlaub 2019 zu planen und die Zielauswahl immer näher an den Gardasee rückte, bin ich lieber still geworden… Hihi. Das wird ein Sporturlaub, muss ja keiner wissen.
Also haben uns in den Urlaub nicht nur die üblichen Klamotten und Strandsachen begleitet, nein auch drei Räder kamen auf den Gepäckträger. Je ein Mountainbike für meine Frau und mich und dazu noch mein Rennrad. Mann muss sich ja auch mal mit echten Pässen messen.
Die Vorbereitungen für meine Gardasee Fahrradtour
In der Vorbereitung hat sich die Seite von www.komoot.de, aber auch der spezielle Routenplaner der Region Trentino als hilfreich erwiesen. Unter www.gardatrentino.it finden sich gut übersichtlich alle freigegeben Routen der Region. Da viele ‚alte‘ Strecken inzwischen für Mountainbiker gesperrt sind, ist dies ein sehr sinnvolles Tool, wenn man sich nicht mehr aufs Gedächtnis oder die guten alten Moserführer verlassen will.
Insgesamt habe ich die Freigabe bekommen, 5 Touren in den Urlaubsplan einzustreuen. Davon zwei auf dem Rennrad und drei auf dem MTB. Zwei der drei Mountainbike-Touren hat meine Frau ja schon in ihrem Blog beschrieben (Tour 1 und Tour 2). Echt harmlose Einsteigertouren auf dezentem Schotter.
Die dritte Tour hat mich mit einem Bekannten, der zufällig am Ledrosee Station gemacht hat, auf das Rifugio Nino Pernici geführt. Die beiden Rennradtouren liefen über den Monte Velo und die zweite am Tennosee durch das Sarcatal.
Diese Touren möchte ich in meinen Gastbeiträgen beschreiben und noch ein paar Tipps zum Radfahren am Gardasee geben. Also los mit Nummer 1.
Gleich zu Anfang viele Höhenmeter
Direkt am Tag nach der Ankunft ging es los und weil man es ja gleich gut angehen soll, logisch ein paar Höhenmeter einplanen. Die gewählte Route habe ich auf den Radcomputer geladen.
Von Torbole aus geht die Strecke eigentlich recht entspannt an der Sarca entlang Richtung Arco. Leider habe ich einen guten Windschatten erwischt bei einem Local und bin auf Anschlag hinterher, war ja auch Gegenwind und man soll draften, wo man kann. Bei Arco biegt die Route dann nach rechts ab und der Monte Velo baut sich vor einem auf. Speziell wenn man ganz oben die Serpentinen über den Pass gehen sieht, fragt man sich das erste Mal: ‚Echt jetzt?‘.
In Bolognano findet sich auch ein sehr motivierendes Schild, dass einem den Weg auf den Monte Velo erklärt. 1000 Hm am Stück auf 12 km. Abwechselnd zwischen steil, steiler, ‚echt jetzt‘ und dann wieder ein Stück steil. Aber zu diesem Zeitpunkt ließ sich kein sinnvoller Defekt am Rad erfinden, der eine so frühe Rückkehr erklären könnte, also weiter geht’s. Hierbei die Empfehlung, immer auf der Hauptstraße zu bleiben, in meiner Route fand sich eine Abkürzung mit gefühlten 20 % Steigung und der oben erwähnte Trittfrequenzmesser zeigt deprimierende Werte.
Zweite wichtige Lektion für diesen Tag
Es gibt aus gutem Grund Kassetten mit mehr Ritzeln. Die schöne Flachlandübersetzung mit 34-25 ist NICHT bergtauglich… also keuchen, grinden und ab und zu die Aussicht genießen. Langsam aber sicher quält man sich über den Pass und gelangt in das wunderschöne Hochtal rund um Ronzo-Chienis. Der Ökogemüsegarten der Region mit einem hervorragenden Café in der Pizzaria Martinelli. Dort wurden mir zum Ristretto auch meine Wasserflaschen aufgefüllt, ich muss sehr elendig ausgesehen haben…
Bergab mit traumhaften Ausblick
Anschließend zieht sich die hervorragend ausgebaute und wenig befahrene Straße in einem Auf und Ab über die Hochebene, bis es am Passo Bordala Richtung Rovereto bergab geht. Es gilt die gewonnenen 1.000 Hm wieder zu vernichten durch dutzende Kehren und schöne schnelle Passagen. Ein Traum bei gutem Wetter inkl. Traumaussichten ins Etschtal.
Über Castellano, Pedersano ging es bis nach Villa Lagarnia immer Vollgas bergab. Hier folgt der nicht ganz so schöne Teil der Runde oder ich habe den passenden Radweg nicht gefunden. Immer an der SP90 entlang bis Mori. Neben dem Verkehr wehte am Nachmittag auch ein ekliger trockener und heißer Wind aus der Po-Ebene das Tal herauf, man fühlte sich wie heißluftgeföhnt.
Die letzte Etappe
In Mori geht es dann auf die letzte Etappe meiner Gardasee Fahrradtour, es zieht sich parallel zur Straße ein hervorragend ausgebauter und ausgeschilderter Radweg durch das Loppio Tal, moderate Steigung und kreuzungsfrei. Bis man dann in Nago wieder den Blick auf den Gardasee bekommt und am Restaurant Al Fortino die letzte Abfahrt genießt (aus meiner Sicht ein Tipp zum Essen, aber man sollte reservieren wie überall am Lago).
Die Tour endet an der Piazza Goethe in Torbole und ich habe die Familie am Strand faulenzend gefunden und meine müden Muskeln im Wasser gekühlt. Alles in allem eine gute Runde mit tollen Ausblicken, ruhigen Straßen und guten Möglichkeiten zur Einkehr. Als nächstes stand dann eine MTB-Tour zum Ledrosee auf dem Plan, dazu aber im nächsten Beitrag mehr.
(Geradelt im August 2019)
Dieser Beitrag wurde von meinem fahrradbegeisterten Ehemann geschrieben und freundlicherweise als Ergänzung zu meinen Gardasee-Beiträgen zur Verfügung gestellt.
Hat dir dieser Beitrag gefallen? Welche Fahrradtour kannst du am Gardasee empfehlen? Kennst du bereits den Monte Velo? Ich freue mich über deine Meinung. Bitte hinterlasse dein Feedback unten als Kommentar. Vielen Dank.
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Eine wunderschöne Region, die ich sehr gerne per Cabrio bereise.
Ich muss gestehen, per Rad wäre es mir zu anstrengend.
Ich bin da eher der Genussmensch
Liebe Grüße, Katja
Hallo Katja,
mir persönlich ist diese Strecke mit dem Rad auch zu anstrengend. Die ist mein Mann zum Glück ohne mich gefahren.
Liebe Grüße Annette