Last Updated on 14. Januar 2025 by Netreisetagebuch
Riva ist nicht nur der zweitgrößte Ort am Gardasee, sondern auch seit dem 19. Jahrhundert ein beliebter Kurort. Bis 1919 gehörte es noch zu Österreich-Ungarn, bevor es an Italien ging.
Nachdem wir den heutigen Tag mit Baden und Chillen am See verbracht haben, fahren wir abends nach Riva del Garda. Auf dem Weg zur historischen Altstadt gelangen wir durch einen schönen großen Park. Selbst die Kinder sind sehr begeistert von der schönen Anlage am Gardasee entlang.
Stadtburg Rocca di Riva
Als erstes kommen wir an der eindrucksvollen Stadtburg „Rocca di Riva“ vorbei, die an drei Seiten von einem Wassergraben umgeben ist. Die im 12. Jahrhundert errichtete Wasserburg diente zur Verteidigung des Hafens der Stadt. Im Laufe der Zeit war die Rocca mit ihren vier Ecktürmen stark umkämpft und wechselte mehrfach den Besitzer. So gehörte die Rocca di Riva zum Beispiel schon den Grafen von Arco, den Scaligern, den Viscontis sowie den Venezianern. Mitte des 19. Jahrhunderts diente die Rocca als Kaserne.
Heute beherbergt sie das Stadtmuseum von Riva del Garda. Wir wollen uns aber heute nicht über die Geschichte, Kunst und Kultur von Riva erkundigen. Stattdessen bewundern wir die kleinen Boote, die an der Längsseite der Burg liegen. Und schon befinden wir uns inmitten der schönen Altstadt von Riva.
Bunte und belebte Altstadt
Es gibt viele sehenswerte alte Häuser sowie zahlreiche kleine Boutiquen und Souvenirläden, die zum Bummeln einladen. Außerdem gibt es viele Gelaterien, die bei diesen sommerlichen Temperaturen enormen Zulauf genießen. Immer wieder kommen wir auch an Restaurants und Cafés vorbei, die draußen Tische und Sitzgelegenheiten anbieten. Es herrscht ein angenehmes Treiben auf den Straßen.
Allmählich wird es dunkel und wir suchen uns ebenfalls ein Restaurants, in das wir einkehren können. Fündig werden wir ganz in der Nähe der Piazza III Novembre, dort genießen wir draußen mit Blick auf den See die italienische Küche.
Piazza III Novembre mit dem Torre Apponale
Auf dem Hauptplatz Piazza III Novembre, der direkt am Hafen liegt, geht es sehr lebhaft zu. Straßenmusiker und Artisten stellen ihr Können dar und scharren ein großes Publikum um sich. Viele Gäste sitzen auf dem Platz und genießen den lauen Sommerabend. Umgeben ist die Piazza von schönen Gebäuden im lombardisch-venzianischen Stil.
Über all dem ragt der Stadtturm Torre Apponale hoch hinaus. Dieser Uhrturm stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist das älteste Gebäude und zugleich das Wahrzeichen von Riva. Er war Teil der Stadtbefestigung und diente zur Verteidigung des darunter liegenden Hafens. Bist du schwindelfrei? Dann steige den 34 Meter hohen Turm empor und verschaffe dir von hier oben einen guten Ausblick über die Stadt. Ebenfalls auf dem Platz angesiedelt ist das Rathaus, das sich in zwei miteinander verbundenen Palazzi befindet (den Palazzo Municipale sowie den Palazzo Pretorio). Im letzteren wurde schon früher Recht gesprochen.
Porta San Michele
Beim Bummeln durch die Gassen von Riva gelangen wir an eines der drei Stadttore: die Porta San Michele aus dem 13. Jahrhundert. Dieses verbindet die Altstadt mit der neueren Stadt. Der Glockenturm über dem Stadttor war übrigens einst Teil der Pfarrkirche Santa Maria Assunta, die sich dahinter befindet. Früher trug das Stadttor den Namen Porta d’Arco, da es in Richtung Arco liegt.
Wasserkraftwerk
Am Ufer des Sees fällt uns sofort ein imposantes Bauwerk ins Auge: Das Wasserkraftwerk Riva del Garda. Es wurde in den 1920ern errichtet und wird betrieben durch das Wasser vom Ledrosee, das durch unterirdische Stollen eingespeist wird. Wer möchte, kann an einer Führung durch das Wasserkraftwerk teilnehmen und dabei erfahren, wie das Wasserkraftwerk Riva del Garda funktioniert. Übrigens ist es noch voll funktionstüchtig, so dass du die historischen Maschinen und Pumpen in Aktion sehen kannst.
Tipp: Durch die Inbetriebnahme des Wasserkraftwerkes sank der Wasserspiegel des Ledrosees. Dadurch wurden 1929 die Pfähle der prähistorischen Pfahlbausiedlung am Ledrosee entdeckt. Drei dieser Pfahlbauten wurden nachgebaut und können im Rahmen eines Museumsbesuches besichtigt werden.
Bastion von Riva
Wer unten am Wasserkraftwerk steht, sollte seinen Blick einmal nach oben richten. Und zwar ganz nach oben. Dort erkennt man eine Festungsruine aus dem 16. Jahrhundert, die Bastion von Riva. Sie sollte die Bewohner von Riva unmittelbar nach der venezianischen Herrschaft schützen. 1703 wurde sie allerdings von französischen Truppen zerstört. Vom Hafen aus führt eine Straße durch den Schwarzkiefernweg hinauf zur Bastion. Wem der Aufstieg zu mühsam ist, der hat Glück. Denn seit 2020 gibt es einen Panoramalift, der dich bequem nach oben befördert. Oben angekommen genießt du einen Panoramablick über den Gardasee.
Piazza delle Erbe
Wir lassen uns weiter durch die Altstadt treiben und spazieren durch die vielen engen Gassen von Riva, bis wir auf einen weiteren Platz stoßen. Der Piazza delle Erbe ist der alte Marktplatz mit einem Brunnen.
Riva außerhalb der Altstadt
Wenn du dich von der Altstadt kommend in Richtung Torbole begibst, findest du auf der Hauptverkehrsstraße viele Geschäfte und Boutiquen. Sogar ein Einkaufscentrum gibt es hier (als Tipp für einen Regentag).
Es geht aber auch schöner: Von Rocca di Riva aus führt eine lange Promenade bis nach Torbole. Dabei kommst du an vielen Badebuchten und Stränden vorbei, die gut besucht sind. Kurz vor dem Ortsende liegt ein kleiner Yachthafen, an dem viele kleine Boote liegen und ein besonderes Urlaubsgefühl vermitteln. Die Promenade weiter folgend gelangst du schließlich in Torbole und kannst auch hier wählen, ob du weiterhin an der Strandpromenade oder auf der Hauptstraße gehen willst.
Hinweis: Wundere dich nicht, wenn du auf dem Weg zwischen Riva und Torbole an einer Madonna-Statue plötzlich Leute in die Tiefe stürzen siehst. Es handelt sich nicht um Suizid. Sondern dies ist ein beliebter Platz für Klippenspringer und hier ist immer einiges los.
Die berühmte Ponalestraße
Diese berühmte alte Ponalestraße liegt am anderen Ortsausgang von Riva. Sie führte als einzige Straße direkt zum Ledrotal hinauf. Mittlerweile gibt es für den Autoverkehr eine neu gebaute Strecke, die meist durch Tunnel führt. Daher gehört die schmale Straße heute den Wanderern und Radfahrern und wird auch rege genutzt.
Den unteren Teil der alten Ponalestraße erkennt man schon von weitem: sie hebt sich nämlich als schnurgerade Linie vom Berg ab, bevor sie sich weiter oben serpentinenartig um den Berg schlängelt.
Mein Mann hat die Gelegenheit genutzt und sich seinen lang ersehnten Traum erfüllt, die Ponalestraße mit dem Mountainbike zu fahren.
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Der Gardasee ist einfach so schön! Wir waren im Spätherbst dort und da war es rund um den Gardasee ein bisschen ruhiger, aber Riva war da noch die lebhafteste Stadt.
Hallo Isabell,
schöne Orte wirken halt sehr anziehend auf die Touristen. Davon darf man sich nicht abschrecken lassen.
Viele Grüße Annette