Last Updated on 8. Juni 2023 by Netreisetagebuch
Sirmione, der kleine Kurort im Süden des Gardasees besticht durch seine malerische Altstadt, die auf einer Halbinsel liegt. Schon zu Römerzeiten war dies ein beliebter Ferienort für höhergestellte Familien.
Die falsche Seite gewählt
Wer uns kennt weiß, dass bei uns nichts nach Plan läuft. Und so kommt es, dass wir prompt über die falsche Seeseite nach Sirmione unterwegs sind. Daher dauert unsere Autofahrt nun anstatt einer Stunde schlappe 2 Stunden. Die Straße führt erst durch eine Menge Tunnel, in denen auch noch teilweise Fahrradfahrer unterwegs sind und anschließend durch viele Ortschaften. Dadurch staut sich der Verkehr leider ziemlich.
Allerdings lernen wir auf die Art und Weise eine Reihe von Ortschaften kennen.
Wer Sirmione besichtigen will, sollte rechtzeitig dort sein
Endlich in Sirmione angekommen, gestaltet sich die Parkplatzsuche etwas schwierig. Sirmione scheint als Ausflugsziel sehr beliebt zu sein. Es gibt zwar mehrere Parkplätze vor der Altstadt, doch es staut sich schon eine Schlange an Autos auf der Straße, da die Parkplätze bereits voll sind. Wir drehen kurzerhand um und versuchen unser Glück weiter außerhalb.
Der Parkplatz, auf dem wir noch eine Parklücke finden, ist 2,5 km von der Altstadt entfernt. Jedoch verläuft der Fußweg zur Altstadt dafür am Gardaseee entlang.
Die Scaligerburg als Eingangstor zur Altstadt
Die Altstadt von Sirmione liegt auf einer Halbinsel am Südufer des Gardasees. Um hineinzugelangen, müssen wir über die Zugbrücke der Scaligerburg gehen. Diese Wasserburg mit Ringmauer diente als Verteidigungsburg und ist wirklich eine sehr beeindruckende Festung. Auch hier sind wieder die typischen Schwalbenschwanz-Zinnen wie auf jeder Scaligerburg zu erkennen, z.B. auch in Verona.
Pittoreske Altstadt
Gleich hinter der Scaligerburg befinden wir uns dann in der historischen Altstadt mit ihren vielen engen Gassen. Obwohl die gesamte Altstadt als Fußgängerzone ausgwiesen ist, dürfen hier einige Autos mit Sondergenehmigung fahren. Das gestaltet sich allerdings wegen der Enge der Gassen und vor allem der Torbögen recht schwierig. Die Ampeln, die aus diesem Grund aufgestellt sind, wirken irgendwie befremdlich. Für die Autos ist es ohnehin sehr schwer, durch die Altstadt zu kommen, da hier wirklich sehr viele Touristen unterwegs sind.
In der Altstadt findet man viele Boutiquen, Cafés, Restaurants und Gelaterien. Ebenso schöne Plätze, wie z.B. die Piazza Caducci und die Piazza Castello.
Die Touristikbranche floriert, was wir an den Preisen für ein Eis merken. Doch davon lassen wir uns nicht beirren und setzen unsere Erkundungstour fort. Überall sehen wir an den Häuserfassaden wundervoll blühende Bougainvilleen.
Santa Maria Maggiore
Wir gelangen zur Santa Maria Maggiore, einer Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit vorgelagertem Säulengang.
Villa von Maria Callas
Hält man sich Richtung Norden, gelangt man nach der Altstadt auf die Via Caio Valerio Catullo. Diese führt bis zu den Grotten des Catull ganz am Ende der Landzunge. Im Gegensatz zu den engen Gassen der Altstadt ist dieser Weg sehr breit und verläuft in gemäßigter Steigung an Parks und herrschaftlichen Häusern bzw. Hotels entlang. Unterwegs kommen wir an der Villa von Maria Callas vorbei. Hier lebte die Opernsängerin in den 1950ern zusammen mit ihrem Ehemann Giovanni Battista Meneghini.
Lido delle Bionde
Dieser Strandabschnitt befindet sich etwas unterhalb der Via Caio Valerio Catullo und ist über einige Stufen durch einen kleinen Park zu erreichen. Hier am flach abfallenden Kiesstrand sind Liegen aufgestellt, die man sich ausleihen kann. Das Wasser leuchtet strahlend türkis. In das Wasser führt ein breiter langer Steg, auf dem unzählige Sonnenanbeter liegen.
Da wir zum Glück Badesachen dabei haben, nutzen wir die Gelegenheit für eine kleine Pause und gehen schwimmen. Das Wasser ist überraschenderweise gar nicht so kalt, wie wir es bislang am Gardasee erlebt haben. Das liegt an den Thermalquellen, die es hier in der Nähe gibt.
Nach der Bade- und Sonnenpause setzen wir unsere Erkundungstour zur Nordspitze der Halbinsel fort.
Thermalquellen
Sirmione ist seit Ende des 19. Jahrhunderts ein bedeutendes Thermalzentrum. Doch auch schon die Römer wussten die Thermalquellen zu schätzen, die im Gardasee vor der Küste von Sirmione liegen. Das 69 Grad warme Wasser, das Schwefel, Jod und Brom enthält, soll Hautleiden, rheumatische Erkrankungen. Probleme der Atemwege und sogar Schwerhörigkeit lindern.
Grotten des Catull
Bei den Grotten des Catull handelt es sich nicht – wie man vermuten mag – um Grotten, sondern um die Überreste einer prachtvollen römischen Villa mit Thermalbad.
Die Ruinen, die sich über die Spitze der Halbinsel erstrecken, sind Teil eines Museums und können normalerweise besichtigt werden.
Doch leider ist das Museum heute wegen eines landesweiten Streiks geschlossen. So bleibt uns nur, außen um das Gelände herum zu gehen und zu versuchen, einen Blick auf die Ruinen zu erhaschen. Das ist uns aber leider nicht gelungen.
San Pietro in Mavino
Wir machen uns allmählich auf den Rückweg und kommen an San Pietro, der kleinen Kirche aus dem frühen Mittelalter, vorbei. Sie liegt etwas versteckt zwischen Zypressen- und Olivenhainen.
Mein Fazit zu Sirmione
Die „Perle des Gardasees“, wie Sirmione auch genannt wird, ist nicht umsonst sehr beliebt bei den Touristen. Der historische Ortskern besitzt viel Charme und es lohnt sich, einen Tagesausflug hierhin zu machen.
Allerdings solltet ihr wirklich frühzeitig, vor dem Touristenansturm, in Sirmione ankommen. Sollten die Parkplätze, die sich vor der Altstadt befinden, bereits besetzt sein, parkt weiter außerhalb. Ihr könnt natürlich auch per Bus oder Schiff anreisen.
In Sirmione gibt es einige sehr schöne Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Abrunden könnt ihr euren Besuch in Sirmione mit einem Strandaufenthalt, da es hier beliebte Plätze zum Baden gibt.
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Am Gardasee gibt es so viele wunderschöne Orte zu besichtigen, z.B. Malcesine oder Riva.
Kennt ihr auch schon unsere Wanderung auf dem Busatte Tempesta Panoramaweg?
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Der Artikel über Sirmione ist sehr schön geschrieben. Ich selbst bin auch oft dort und hätte noch zwei kleine Tipps. Wenn Ihr nach Sirmione fahren wollt, dann tut dieses am besten morgens durch die Woche. Am Wochenende kommen gerne Einheimische und es wird unheimlich voll in der Altstadt. Ausserdem gibt es die Möglichkeit mit einem Boot um die Halbinsel herum gefahren zu werden. Man hat vom Wasser noch einmal eine bessere Sicht auf die Grotten und die anderen schönen Sehenswürdigkeiten. Spannend finde ich die Thermalquellen im Wasser. Das Boot hält direkt über den Quellen, so dass man die kleinen aufsteigenden Bläschen beobachten kann. Die Boote findet ihr direkt am Eingang zur Altstadt.
Was sollte man sich noch unbedingt ansehen? Die Kirche“ „Madonna della Corona“. Sie sieht aus als hätte man sie in den Monte Baldo geklebt. Man kann sie über eine Strasse von Garda aus erreichen.
Hallo Biene,
vielen Dank für die tollen Tipps.