Last Updated on 23. Dezember 2022 by Netreisetagebuch
Unser heutiger Tagesplan: Eine Wanderung um den Ledrosee mit anschließender Besichtigung des Pfahlbauten-Museums.
Aber was wären wir ohne Planänderung?
Und so ergeben wir uns dem spontanen Vorschlag meines Mannes, statt des zu einfachen Rundweges um den Ledrosee, lieber eine etwas anspruchsvollere Wanderung zum Refugium Nino Pernici zu unternehmen. Also überlassen wir ihm die Führung und kurbeln uns extrem kurvenreich die Serpentinen hoch. Mit Mühe und Not finden wir oben einen letzten Parkplatz, bevor die Straße endet.
Kriegsgräben aus dem 1. Weltkrieg
Dann begeben wir uns auf den Weg durch die pure Natur Richtung Refugium Nino Pernici. Unterwegs machen wir einen kurzen Abstecher zu Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg. Hier können wir durch die alten Stellungen, die wie Höhlen gebaut sind, hindurchgehen. Dies ist recht beklemmend, da es doch sehr eng und dunkel ist.
Refugium Nino Pernici
Nach diesem kurzen Abstecher beginnt unsere eigentliche Wanderung. Anfangs erscheint der Weg zum Refugium Nino Pernici noch recht harmlos. Doch er wird immer steiler und steiniger und wir bezweifeln allmählich, dass es eine gute Idee war, die Führung an meinen Mann abzugeben. Doch schließlich gelangen wir zum Refugium und genießen eine herrliche Aussicht über die Landschaft.
Wohin führt denn der Weg dort?
Wir legen eine Mittagspause ein und planen bereits den Abstieg, als meine Freundin einen kleinen Weg entdeckt, der hinter dem Refugium entlangläuft. Neugierig, was das wohl für ein Weg sein mag, steigen wir ihn bis zur nächsten Kurve hinauf und merken, dass er noch sehr interessant sein könnte. Ein uns entgegenkommender Wanderer informiert uns darüber, dass es sich um einen Rundwanderweg um den Berg herum handelt, der uns anschließend an unseren Parkplatz zurückführen wird. Also beschließen wir kurzerhand, einfach weiterzugehen.
Auf Schritt und Tritt eine atemberaubende Aussicht
Interessant wird der Weg tatsächlich. Er führt uns in schwindelerregender Höhe mal durch den Wald, mal dicht am Abgrund vorbei. Es wird immer sehr spannend, wenn uns andere Wanderer entgegenkommen, denn der Weg ist wirklich sehr schmal. Dies geschieht aber zum Glück nur sehr selten. Die meiste Zeit sind wir alleine unterwegs und werden stets von einem atemberaubenden Ausblick begleitet.
Als wir auf die Rückseite des Berges gelangen, blicken wir über eine weite Wiesenlandschaft, auf der noch Überreste militärischer Anlagen aus dem 1. Weltkrieg stehen.
Ein letzter Anstieg führt uns über eine Alm, bis wir schließlich oben ankommen und eine kleine Pause einlegen. Auch hier ein beeindruckender Ausblick.
Ab nun beginnt der Rückweg
Ab jetzt geht es nur noch bergab, was aber nicht minder anstrengend ist, da es teilweise recht steil und sehr schotterig ist. Hier ist gutes Schuhwerk und Konzentration gefragt, um nicht ins Rutschen zu gelangen. Vorbei geht’s dann zwischen dicht zugewachsenen Blumenwiesen mit herrlichem Panoramablick.
Eine letzte Pause
Gegen Ende des Rundwanderweges kommen wir an freilaufenden Kühen vorbei, bis wir an einem Bauernhof gelangen, den wir bereits auf dem Hinweg zum Refugium passiert haben. Hier machen wir für sehr kleines Geld eine Kaffeepause, bevor wir erschöpft den letzten Teil zurück zu unserem Auto bestreiten.
Unsere Kinder, die nicht mitkommen wollten, vermissen uns bereits. Schließlich dauerte diese Wanderung erheblich länger als ursprünglich geplant. Aber dafür hatten wir einen sehr schönen Tag.
Mein Mann ließ es sich nicht nehmen, auch mal mit dem Mountainbike zum Refugium Nino Pernici zu radeln.
(Erwandert im August 2019)
Hat dir dieser Beitrag gefallen? Welchen Wanderweg kannst du am Gardasee empfehlen? Ich freue mich über dein Feedback. Bitte hinterlasse doch unten einen Kommentar dazu. Vielen Dank.
Weitere schöne Wanderwege am Gardasee sind z.B. der Busatte Tempesta Panoramaweg oder der Wanderweg zu den Riesentöpfen.
Du möchtest zukünftig keinen Beitrag mehr verpassen? Dann abonniere den Blog und du wirst per E-Mail benachrichtigt, sobald ein neuer Beitrag online ist!
Auf Pinterest merken:
Das hört sich nach einer hervorragenden Wanderung an.
Wir waren auch schon des Öfteren am Gardasee (und auch am Ledrosee) und mögen die Gegend sehr.
Beim letzten Mal waren wir sogar etwas abenteuerlicher unterwegs und haben eine Wanderung mit ganzen vier (mehr oder weniger langen) Klettersteigen gewagt.
Viele Grüße,
Nina
Wow, was für eine schöne Wanderung! Wir sind auf dem Monte Baldo gewandert – so richtig empfehlen kann ich da aber leider auch keine Strecke, da wir bei unserer ausgesuchten Wanderung irgendwann Kehrt gemacht haben, weil sie viel länger gedauert hat als angegeben und die Sonne langsam unterging (Anfang November). Aber sehr schön war die Landschaft dort schon, da müsste man also nochmal nach anderen Wanderwegen schauen.
Hallo Isabell,
es gibt unglaublich viele schöne Wanderrouten am Gardasee. Wenn man wollte, könnte man da pausenlos wandern.
Manche Wege haben wir auch mehr oder weniger zufällig entdeckt bzw. einfach ausprobiert.
Ich wünsche euch für die nächste Wanderung viel Erfolg und vor allem viel Spaß!
Viele Grüße Annette
Wie immer bin ich sehr gespannt, was ihr alles so erlebt. Dieses Mal bin ich froh es nur gelesen zu haben, da ich selber eine Bewegungslegasthenikerin bin und mir mit Sicherheit bei dieser Wanderung einen Knochenbruch zugezogen hätte. So geniesse ich aber deine Berichte und freue mich mit euch über eure Erlebnisse.
Hallo Neanderthalerin,
ja, die Strecke war teilweise schon recht anspruchsvoll und wir waren sehr froh, dass unsere Kinder nicht mit dabei waren.
LG Annette